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              | Neues 
                  vom "Ranterkopp" - Folge 1!Fast sechs Monate ist es jetzt her, dass wir unseren "Schnaudel" 
                  oder "Schnoodle" (Schnauzer-Pudel-Mix) Blesko 
                  aus dem Tierheim Soest adoptiert haben. Er hat sich mittlerweile 
                  prima in unser heimisches Rudel integriert, macht viel Freude 
                  und ist total auf uns fixiert. Ein anderer Hundehalter hat ihn 
                  zwischenzweitlich sogar als reinrassigen "Pumi" (ungarischer 
                  Hütehund) eingestuft, wer weiß...
 
  Hier nun ein nicht alltägliches Erlebnis....
 Es ist Spätnachmittag, Zeit für den schon obligatorischen 
                  dritten täglichen Spaziergang. Gut, dass man im hohen Soester 
                  Norden relativ schnell in den Feldern ist und den kleinen, "ranterigen" 
                  Herrn frei laufen lassen kann. Also nix wie die Leine los und 
                  her mit der "großen Freiheit", wenn da nicht 
                  immer diese blöden, nervigen Anordnungen vom Chef kämen, 
                  bei ihm in der Nähe zu bleiben.
 Erst mal werden links und rechts die neuesten Nachrichten weggeschnüffelt 
                  und natürlich noch auf drei Beinen stehend eine eigene 
                  Mitteilung draufgepieselt. Und irgendwann merkt der Kleine einen 
                  natürlichen Druck im Leib, sucht sich den höchsten 
                  Grasbüschel, quetscht dort mit gerunzelter Stirn eine stinkende 
                  Zigarre hinein und pöhlt das Gemachte zusammen mit Grasbüscheln 
                  laut knurrend und Zähne fletschend durch die Gegend. Wichtig 
                  ist, dass man gerade nicht in Schussrichtung steht! Nun könnte 
                  man denken, der "jute Hund" ist geläutert, hat 
                  seinen Kopf auch frei und "trottelt" jetzt weiter 
                  die Wege des Herrn.
 Die Rechnung wird jedoch ohne die zwei provozierenden Karnickel 
                  in der Schonung gemacht, die den Ranterkopp in einem Tempo starten 
                  lassen, wogegen Usain Bolt nur ein Waisenknabe ist. Kreuz und 
                  quer bästern die drei durch die Schonung und rennen durch 
                  ein Tor auf das Gelände der nahen Baumschule. Mein lautes 
                  Pfeifen und Rufen bleibt ungehört bis zu dem Moment, als 
                  sich die beiden Kanine uneinholbar aus dem Staube machen.
 Der kleine Racker hört mich nur, sieht mich nicht und winselt 
                  vor lauter Angst, denn der Weg per Luftlinie zu mir ist durch 
                  eine dichte Hecke versperrt. Irgendwie wühlt er sich doch 
                  hindurch, sieht mich und springt - in einen tiefen Graben ohne 
                  Wasser, dafür umrahmt mit dichten Brennnesseln und Disteln. 
                  Aber der kleine Karnickel-Jäger klettert dort nicht heraus, 
                  sondern sitzt jammernd unten drin und kann nicht heraus, weil 
                  einige Schlingpflanzen ihn fest vor Ort halten.
 
 
                     
                      |  | Was 
                          bleibt dem Alten anderes übrig, als laut fluchend 
                          die brennenden und stechenden Pflanzen mit seinen offenen 
                          "Birkis" platt zu treten, den kleinen Ranterkopp 
                          zu befreien und ihn am Geschirr in hohem Bogen aus dem 
                          Graben zu werfen. Klar, dass nun eine fällige Strafrede folgt mit 
                          der Konsequenz, dass der Restweg nach Hause von dem 
                          "armen Sünder" mit hängendem Schwanz 
                          neben dem Herrchen schleichend zurück gelegt wird.
 Doch das ist noch nicht alles: an der Haustür merkt 
                          dieser, dass er in dem ganzen Gerangel den Haustürschlüssel 
                          im Feld verloren hat. Blesko wird dem überaus hoch 
                          angesäuertem Frauchen übergeben, das zudem 
                          noch jede Menge Zähne knirschenden Spaß an 
                          den vielen Kletten im Hundefell hat.
 Dann sofort in Panik ab auf's Fahrrad und den Schlüssel 
                          gesucht! Nach drei Ehrenrunden durch die Felder fällt 
                          kurz vor der Resignation der Blick zufällig auf 
                          etwas Blinkendes, was auf dem Bürgersteig liegt: 
                          ein wohl anderer "Hundegänger" hat glücklicherweise 
                          den Schlüssel gefunden und ihn dort sichtbar platziert.
 Ein Wahnsinns-Glück, tiefes Aufatmen!
 An dieser Stelle ganz, ganz herzlichen Dank an den unbekannten 
                          Finder!
 
 Durch diesen wirklich erfreulichen Fund glätten 
                          sich auch daheim so langsam die aufgewühlten Wogen 
                          und man ist in Zukunft wohl etwas aufmerksamer, wenn 
                          verlockender Kaninchenduft mal wieder in die Ranterkopp-Nase 
                          steigen sollte
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